Bitte kurz warten!
Subtext wird arrangiert ...
a
/

Passage Wien

← Palmers Grotesque
/

Passage Wien

← Palmers Grotesque
→ Plantago

Über den Font
Designer: Martin Tiefenthaler
Erschienen: 2017
Foundry: unpublished

Passage Wien is a typeface inspired by an outstanding lettering in the “Schotten- passage” near the university of Vienna. Unfortunately it was not possible to get to know more about its author, possibly a worker at an also by now unknown factory of neonsigns in the sixties. Its stylistic set “Derrida” is a reverence for (and reference to) the french philo- sopher Jacques Derrida and his notion of ›différance‹ (wrongly spelled with an a instead of an e), a neologism making some sort of fun of the impossibility to fix a signifier to a signified (or vice versa). Accordingly lowercase a and e have identical forms. Abbildung der Passage Wien

    Font-Specimen


    50px
    125px
    200px
    275px
    350px
    425px
    500px
    Ich brauchte kompakte, gerade Linien intensiver Schwärze, um mich in den eigenen Texten und Präsen- tationen des Grafikbüros, später den Vor-lesungsskripten, bestens zurechtzufinden.
    Blindtext von: Anita Kern

    Meine Beziehung zu Schrift begann mit einer extrafetten Egyptienne in etwa 400 Punkt: Schokoladebuchstaben, die die holländische Tante zu Sinterklaas am 5. Dezember schickte. Einem niederländischen Brauch aus dem 19. Jahrhun-dert zufolge „personalisierte“ man die mit Leintüchern zugedeckten Geschenke des „Nikolaus“, in dem man obenauf die Initialen der Namen der Kinder legte. Das M meiner Schwester Maya mit seinen Stämmen und Schenkeln brachte jedenfalls mehr Schokolade als mein A. Es war typografisches Schicksal – und hätte schlimmer kommen können, als Irene oder Isabella. Damals begriff ich auf sinnliche Art die unterschiedlichen Volumina von Buchstaben, ihre Dickten und Punzierungen erhielten eine eigene Bedeutung, die mindestens so gewichtig war wie jene in einem gesetzten Wort. „Schrift kommt von Schreiben“ war das Credo Credo des Rudolf von Larisch, Professor für Schrift und Heraldik sowie „Ornamentale Schriftgestaltung“ an der Wiener Kunstge-werbeschule von 1902 bis 1934, durch dessen Unterricht säm­tliche Protagonisten von Secession und Wiener Werkstätte gingen und der so der „Wiener Flächenkunst“ seinen typografischen Stempel aufdrückte. Er sah Schrift als autonomen, ja sogar dominierenden kompositorischen Teil in einem Design. Dass Schrift mit Schreiben zusammenhängt, konnte ich bereits in frühen Jahren an den vom Vater mit Pinsel und Tusche handgeschriebenen Ehrenurkun-den erkennen.
    Meine Beziehung zu Schrift begann mit einer extrafetten Egyptienne in etwa 400 Punkt: Schokoladebuchstaben, die die holländische Tante zu Sinterklaas am 5. Dezember schickte. Einem niederländischen Brauch aus dem 19. Jahrhun-dert zufolge „personalisierte“ man die mit Leintüchern zugedeckten Geschenke des „Nikolaus“, in dem man obenauf die Initialen der Namen der Kinder legte. Das M meiner Schwester Maya mit seinen Stämmen und Schenkeln brachte jedenfalls mehr Schokolade als mein A. Es war typografisches Schicksal – und hätte schlimmer kommen können, als Irene oder Isabella. Damals begriff ich auf sinnliche Art die unterschiedlichen Volumina von Buchstaben, ihre Dickten und Punzierungen erhielten eine eigene Bedeutung, die mindestens so gewichtig war wie jene in einem gesetzten Wort. „Schrift kommt von Schreiben“ war das Credo Credo des Rudolf von Larisch, Professor für Schrift und Heraldik sowie „Ornamentale Schriftgestaltung“ an der Wiener Kunstge-werbeschule von 1902 bis 1934, durch dessen Unterricht säm­tliche Protagonisten von Secession und Wiener Werkstätte gingen und der so der „Wiener Flächenkunst“ seinen typografischen Stempel aufdrückte. Er sah Schrift als autonomen, ja sogar dominierenden kompositorischen Teil in einem Design. Dass Schrift mit Schreiben zusammenhängt, konnte ich bereits in frühen Jahren an den vom Vater mit Pinsel und Tusche handgeschriebenen Ehrenurkun-den erkennen.
    Meine Beziehung zu Schrift begann mit einer extrafetten Egyptienne in etwa 400 Punkt: Schokoladebuchstaben, die die holländische Tante zu Sinterklaas am 5. Dezember schickte. Einem niederländischen Brauch aus dem 19. Jahrhun-dert zufolge „personalisierte“ man die mit Leintüchern zugedeckten Geschenke des „Nikolaus“, in dem man obenauf die Initialen der Namen der Kinder legte. Das M meiner Schwester Maya mit seinen Stämmen und Schenkeln brachte jedenfalls mehr Schokolade als mein A. Es war typografisches Schicksal – und hätte schlimmer kommen können, als Irene oder Isabella. Damals begriff ich auf sinnliche Art die unterschiedlichen Volumina von Buchstaben, ihre Dickten und Punzierungen erhielten eine eigene Bedeutung, die mindestens so gewichtig war wie jene in einem gesetzten Wort. „Schrift kommt von Schreiben“ war das Credo Credo des Rudolf von Larisch, Professor für Schrift und Heraldik sowie „Ornamentale Schriftgestaltung“ an der Wiener Kunstge-werbeschule von 1902 bis 1934, durch dessen Unterricht säm­tliche Protagonisten von Secession und Wiener Werkstätte gingen und der so der „Wiener Flächenkunst“ seinen typografischen Stempel aufdrückte. Er sah Schrift als autonomen, ja sogar dominierenden kompositorischen Teil in einem Design. Dass Schrift mit Schreiben zusammenhängt, konnte ich bereits in frühen Jahren an den vom Vater mit Pinsel und Tusche handgeschriebenen Ehrenurkun-den erkennen.
    Meine Beziehung zu Schrift begann mit einer extrafetten Egyptienne in etwa 400 Punkt: Schokoladebuchstaben, die die holländische Tante zu Sinterklaas am 5. Dezember schickte. Einem niederländischen Brauch aus dem 19. Jahrhun-dert zufolge „personalisierte“ man die mit Leintüchern zugedeckten Geschenke des „Nikolaus“, in dem man obenauf die Initialen der Namen der Kinder legte. Das M meiner Schwester Maya mit seinen Stämmen und Schenkeln brachte jedenfalls mehr Schokolade als mein A. Es war typografisches Schicksal – und hätte schlimmer kommen können, als Irene oder Isabella. Damals begriff ich auf sinnliche Art die unterschiedlichen Volumina von Buchstaben, ihre Dickten und Punzierungen erhielten eine eigene Bedeutung, die mindestens so gewichtig war wie jene in einem gesetzten Wort. „Schrift kommt von Schreiben“ war das Credo Credo des Rudolf von Larisch, Professor für Schrift und Heraldik sowie „Ornamentale Schriftgestaltung“ an der Wiener Kunstge-werbeschule von 1902 bis 1934, durch dessen Unterricht säm­tliche Protagonisten von Secession und Wiener Werkstätte gingen und der so der „Wiener Flächenkunst“ seinen typografischen Stempel aufdrückte. Er sah Schrift als autonomen, ja sogar dominierenden kompositorischen Teil in einem Design. Dass Schrift mit Schreiben zusammenhängt, konnte ich bereits in frühen Jahren an den vom Vater mit Pinsel und Tusche handgeschriebenen Ehrenurkun-den erkennen.
    Meine Beziehung zu Schrift begann mit einer extrafetten Egyptienne in etwa 400 Punkt: Schokoladebuchstaben, die die holländische Tante zu Sinterklaas am 5. Dezember schickte. Einem niederländischen Brauch aus dem 19. Jahrhun-dert zufolge „personalisierte“ man die mit Leintüchern zugedeckten Geschenke des „Nikolaus“, in dem man obenauf die Initialen der Namen der Kinder legte. Das M meiner Schwester Maya mit seinen Stämmen und Schenkeln brachte jedenfalls mehr Schokolade als mein A. Es war typografisches Schicksal – und hätte schlimmer kommen können, als Irene oder Isabella. Damals begriff ich auf sinnliche Art die unterschiedlichen Volumina von Buchstaben, ihre Dickten und Punzierungen erhielten eine eigene Bedeutung, die mindestens so gewichtig war wie jene in einem gesetzten Wort. „Schrift kommt von Schreiben“ war das Credo Credo des Rudolf von Larisch, Professor für Schrift und Heraldik sowie „Ornamentale Schriftgestaltung“ an der Wiener Kunstge-werbeschule von 1902 bis 1934, durch dessen Unterricht säm­tliche Protagonisten von Secession und Wiener Werkstätte gingen und der so der „Wiener Flächenkunst“ seinen typografischen Stempel aufdrückte. Er sah Schrift als autonomen, ja sogar dominierenden kompositorischen Teil in einem Design. Dass Schrift mit Schreiben zusammenhängt, konnte ich bereits in frühen Jahren an den vom Vater mit Pinsel und Tusche handgeschriebenen Ehrenurkun-den erkennen.